Dissoziation beschreibt einen Zustand, in dem sich Menschen innerlich abgespalten oder nicht ganz da fühlen. Es ist, als würde der Körper zwar anwesend sein – aber das Erleben getrennt davon stattfinden.
Diese innere Trennung kann sich auf verschiedene Arten zeigen:
- Gefühle wirken taub oder wie weggeblasen
- Körperempfindungen sind reduziert oder gar nicht spürbar
- Gedanken und Erinnerungen erscheinen wie aus einer anderen Welt
- Es entsteht das Gefühl, „neben sich“ zu stehen oder „nicht real“ zu sein
🧠 Dissoziation ist keine Krankheit, sondern eine automatische Schutzreaktion des Nervensystems – besonders häufig bei Menschen mit traumatischen Erfahrungen. Wenn unser System eine Situation als überwältigend empfindet und weder Kampf noch Flucht möglich sind, kann es sein, dass wir innerlich „abschalten“. Das hilft, emotional oder körperlich Unerträgliches zu überleben.
💬 Manche Formen von Dissoziation sind auch im Alltag ganz normal – z. B. wenn man beim Autofahren gedanklich abschweift oder beim Tagträumen die Zeit vergisst.
Traumaassoziierte Dissoziation geht jedoch tiefer und kann zu Erinnerungslücken, funktionalem „Abschalten“ und dauerhafter innerer Distanz führen.
✨ Dissoziation bedeutet nicht, dass etwas mit dir „nicht stimmt“ – sondern, dass dein Körper dich auf seine Weise schützt.
Wenn du beginnst zu verstehen, was da in dir passiert, kann das ein erster Schritt zu mehr Mitgefühl mit dir selbst sein.